Der Friedhof im Südosten von Vilgertshofen entstand vermutlich als Begräbnisort für die Bewohner des dortigen Altenheims; die alteingesessenen Dorfbewohner werden in der Regel in Stadl bestattet. In den vergangenen Jahren fanden in Vilgertshofen aber immer weniger Beerdigungen statt, so dass der Friedhof langsam zu verwaisen drohte. Für eine Auflassung ist das Areal aber einfach zu schön.
Der Gemeinderat entschloss sich deshalb, den Gottesacker zu sanieren und für moderne Begräbnisformen zu öffnen, wie sie in den anderen gemeindlichen Friedhöfen nicht möglich sind. In Vilgertshofen sollen so in Zukunft auch Baumbestattungen und anonyme Bestattungen erlaubt sein.
Das Konzept des Planungsbüros Daurer + Hasse (Wiedergeltingen) sieht vor, sechs nicht erhaltenswerte Bäume zu entfernen und dafür acht neue hochstämmige Laubbäume zu pflanzen. Um diese Bäume herum können dann Urnen bestattet werden, entweder mit einer Grabplatte am Boden, einer Namensplakette am Baum oder ganz anonym. Im südwestlichen Bereich werden auch weiterhin „normale“ Erdgräber angeboten.
Der bestehende Kiesweg soll in seiner Nord-Süd-Achse mit einem Granit-Kleinpflaster eingefasst werden; in der Ost-West-Achse wird er durch Schotterrasen ersetzt. Im Schnittpunkt beider Achsen entsteht ein kleiner kreuzförmiger Platz mit Granit-Kleinpflaster, ganz im Süden ein Aussichtspunkt mit einer Hockerbank. Am Eingang werden die beiden morschen Holztore durch eine schmiedeeiserne Toranlage ersetzt.
Der intensivste und teuerste Eingriff wird jedoch die Rodung der bestehenden und sehr verwachsenen Hecke sein. Sie wird an drei Seiten durch eine zweireihige Buchenhecke und auf der Südseite durch eine freiwachsende Hecke aus heimischen Sträuchern ersetzt.
Mit diesen Maßnahmen hofft die Gemeinde, schon bestehende Wünsche nach anonymen oder Baumbestattungen erfüllen zu können, durch häufigere Belegungen aber auch den Friedhof an sich besser genutzt zu sehen.