Die Kirche St. Laurentius, eine Filialkirche der Pfarrei Stadl, wurde um 1760 vom Münchner Hofmaurermeister Lorenz Sappl erbaut, der vom Kloster Andechs, zu welchem die Pfarrei schon seit 1598 gehörte, den Auftrag erhalten hatte. An gleicher Stelle soll früher schon einmal eine Kirche gestanden haben, denn bereits 1608 vergrößerte Andechs in Pflugdorf eine Kirche und übernahm beim Neubau 1760 den bestehenden viereckigen Unterbau des Turmes auf der Westseite. Der neue Turm erhielt einen Aufbau mit geschweifter Zweibelhaube.
Rokoko-Meisterwerk
St. Laurentius zählt noch heute zu den schönsten Rokoko-Gotteshäusern im Landkreis. Den Innenraum zieren Tonnengewölbe sowie Stukkaturen von Tassilo Zöpf aus Wessobrunn, von dem auch der Hochaltar aus Stuckmarmor stammt. Der „Lechhansl“ Johann Baader schuf die Altarbilder. Die Deckengemälde stammen von Johann Baptist Zimmermann, während der „Lüftlmaler“ Franz Zwinck aus Oberammergau die Gemälde an der Emporenbrüstung beitrug. In der Vorhalle der Kirchentüre befindet sich ein kleiner Laurentiusaltar aus der Zeit um 1700.
Renovierungsarbeiten
Das Kircheninnere wurde 1953 renoviert, wofür sich in besonderem Maße der frühere Pfarrer von Stadl, H. H. Strobl, einsetzte. 1981 und1999 folgten weitere Sanierungen – letztere konnte 2005 abgeschlossen werden. In mehr als Tausend Stunden Arbeit erfolgte eine Grundüberholung der Fenster und Bänke, der hölzernen Wandverkleidung und der Türen. Zudem wurden Elektroinstallation, Orgelbank und Seitenaltarpodien renoviert und die 14 Kreuzwegstationen erhielten neue Bilder. Insgesamt veranschlagte die Renovierung 350.000 Euro Kosten, die getragen werden konnte durch Spenden der Kirchengemeinde St. Laurentius und der Gemeinde Vilgertshofen.
Barocke Weihnachtskrippe
Besonders sehenswert ist die barocke Weihnachtskrippe in St. Laurentius – als Meisterwerk der Landsberger Schnitzkunst Lorenz und Johann Luidl (17.Jahrhundert) zieht sie alle drei Jahre von Weihnachten bis Lichtmess zahlreiche Besucher an. Über 200 Figuren werden in vier Szenen – Jesu Geburt, Heiligen Drei Könige, Hochzeit zu Kanaan und Kindermord zu Bethlehem – von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat vor der Kulisse einer Palastruine (Bild rechts) zu Füßen Jerusalems aufgebaut. Die Ruine stammt aus der Barockzeit, die Figuren wurden von verschiedenen Schnitzern nach und nach angefertigt.